IM GESPRÄCH

Im Gespräch

Was treibt Sie persönlich an?

quotesDiese Frage habe ich mal einem Kunden spontan mit „Produktivität“ beantwortet. Beim Nachklingen habe ich festgestellt, dass das eigentlich nur die halbe Antwort war. Heute würde ich antworten: Produktivität UND Menschlichkeit.

 

Kann man sich als Unternehmen immer Menschlichkeit leisten?

quotesJa. „Menschlichkeit“ heißt für mich, dass man die Bedürfnisse von Menschen berücksichtigt – und zwar im Einklang mit den sich ändernden Zielen des Unternehmens. Das hat sehr viel mit Perspektivenwechsel, Kommunikation und Timing zu tun. Insbesondere, wenn sich das Hauptbedürfnis eines Betroffenen aufgrund der Unternehmensstrategie nicht erfüllen lässt, rückt unweigerlich das Informations- bzw. Kommunikationsbedürfnis an nächste Stelle.

„Menschlichkeit“ heißt für mich aber auch, die Betroffenen im Veränderungsprozess zu beteiligen und – wenn möglich – Vertreter auch schon im Laufe der Konzeption einzubeziehen… Es ist verblüffend, wie viel Energie dabei freigesetzt werden kann – konstruktive Energie, Motivation und ganz nebenbei auch Akzeptanz und Verständnis für die anstehenden Veränderungen.

Durch meine jahrelange Arbeit habe ich gelernt, dass Anerkennung, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit die mächtigsten Währungen unserer Zeit sind.

Oftmals wird die angesprochene Menschlichkeit im Sinne von „Bedürfnisse berücksichtigen“ und „Betroffenen beteiligen“ aus meiner Sicht falsch verstanden, und man lässt deswegen vielleicht auch lieber die Finger davon.“

 

Wie meinen Sie das konkret?

quotes„Beteiligung der Betroffenen“ heißt nicht Basisdemokratie! Es heißt, die vorhandene Erfahrung und das wertvolle Wissen der Organisation im Sinne einer internen Fachberatung sicht- und nutzbar zu machen. Die finale Entscheidung trifft einer – der Verantwortliche.

Und „Berücksichtigung der Bedürfnisse“ heißt nicht, den Bedürfnissen 1:1 zu entsprechen.
Es ist schon mal ein guter Schritt, herauszufinden oder sich bewusst zu machen, was die Bedürfnisse sind. Wenn diese nicht erfüllt werden können, hilft es allen Beteiligten, die Gründe dafür verständlich und nachvollziehbar zu kommunizieren.

Ich habe vielfach die Erfahrung gemacht: Der Mensch kann nur sachlich produktiv denken und arbeiten, wenn er auch emotional abgeholt wird. Das hört sich im ersten Moment gar nicht so spektakulär an. Wenn Sie das aber wirklich beherzigen, haben Sie sehr viel gewonnen.“

 

Was bekommt der Kunde, der Sie engagiert? Wie beschreiben Sie Ihren Arbeitsstil?

quotesKlar, wirksam, lebendig und menschlich. Das kann ich deswegen so schnell aufzählen, weil ich mir intensiv Gedanken zu meinen Unternehmenswerten gemacht habe, und diese für mich mit konkreten Spielregeln für meinen Arbeitsalltag immer wieder neu mit Leben fülle.“

 

Haben Sie ein Beispiel dafür?

quotesJa, um bei dem ersten Wert „klar“ zu bleiben: „Klar“ bedeutet für mich, mutig und integer zu handeln. Meine Maxime lautet frei nach Machiavelli: „Der Berater spreche ohne Furcht, der Fürst entscheide nach Belieben“. Das heißt in der Konsequenz, also in meiner Spielregel, dass ich Missstände klar anspreche und notfalls auch unangenehme Konsequenzen in Kauf nehme. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass nur so beide Seiten von meiner Arbeit profitieren können.“

 

Wie sieht denn das ideale Projekt / der ideale Kunde aus?

quotesDas ist eine schöne Frage! Also, ich würde sagen: der ideale Kunde weiß, was er erreichen will, gibt mir bzw. uns bei der Umsetzung ausreichend Spielraum und steht für Fragen und schnelle Entscheidungen zeitnah zur Verfügung.

Ich glaube, das trifft es ganz gut. Gerade der unvoreingenommene Blick von außen birgt oftmals neue Erkenntnisse und Wege, um das Ziel zu erreichen. Da ist es fantastisch, eine offene und konstruktive Diskussionskultur zu haben. Harmonie ist zugegebenermaßen da nicht mein oberstes Beratungsziel. Es geht letztlich darum, das beste Ergebnis für den Kunden rauszuholen und ganz nebenbei noch meinem „Antreiber Produktivität“ gerecht zu werden (lacht).

Generell macht es natürlich richtig viel Spaß, wenn man inhaltlich mit dem Auftraggeber auf einer Wellenlänge liegt und ähnliche Werte und Anschauungen hat.“

 

Sie bezeichnen sich selber als „Weiterbildungs-Junkie“?

quotesJa, gewissermaßen.

Wenn ich alle Weiterbildungen, die mich interessieren, tatsächlich machen würde, müsste ich mindestens 112 Jahre alt werden. Mich treibt dabei auch der Austausch über Best Practice mit den Fachkollegen. Insgesamt sehe ich es als großen Luxus, die Möglichkeit zu haben, sich sein Leben lang weiterzubilden. Ich nutze das mit großer Freude und gebe meine Erfahrung gerne in meinen Projekten weiter.“

 

Weiterhin viel Erfolg dabei!

quotesDankeschön.“